Was ist Composable Commerce?
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Weltweit entscheiden sich immer mehr Online-Shops für eine Composable Commerce Architektur. Mit diesem Konzept ist es möglich, Teile von verschiedener Software-Systemen zu einer E-Commerce Lösung zusammenzufügen. Diese „Software-Bausteine“ nennt man „Microservices“.
Der Composable Comemerce Ansatz bietet dabei den Vorteil, dass man die jeweils am besten geeigneten Microservices auswählen kann (best of breed Ansatz). Und so Gesamtsystem erhält, dass viel besser zu individuellen Anforderungen passt, als die gängigen Standard-Lösungen wie Shopify & Co.
In diesem Artikel werden wir die Verbindung zwischen Composable Commerce und Microservices, d. h. unabhängigen, modularen Funktionseinheiten, ausführlich erläutern.
Composable Commerce Definition
Die Grundidee des Composable Commerce Ansatzes lässt sich recht kurz zusammenfassen: Man sucht nach den Software-Komponenten verschiedener Anbieter, die am besten zu den eigenen Anforderungen passen und fügt sie anschließend zu einem Online-Shop zusammen.
Diese einzlenen Komponenten nennt man dabei „PBCs“ (Packaged Business Capabilities ). Sie sorgen für bestimmte Fähigkeiten, wie z.B. ein Warenkorb oder eine Suchfunktion.
Um sie zu einem Gesamtsystem zusammenzufügen, folgt man zwei Prinzipien: MACH (Microservices, APIs, Cloud und Headless) und JAMstack (JavaScript, APIs und Markup). So kann man das einwandfreie Ineinandergreifen der verschiedenen Versatzstücke gewährleisten.
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Composable Commerce
Wie unterscheidet sich der Composable Commerce vom traditionellem E-Commerce?
Ihr Kontakt
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Susann Höpel
Consultant Digital Projects
Composable Commerce vs. Headless Commerce
Headless Commerce und Composable Commerce ähneln sich insofern, als sie beide die Entkopplung von Frontend und Backend einer E-Commerce-Plattform beinhalten.
Beim Headless Commerce sind das Front-End und das Back-End vollständig voneinander getrennt. Auf diese Weise kann das Front-End mit jeder beliebigen Technologie erstellt und problemlos geändert werden, ohne dass sich dies auf das Back-End auswirkt. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei der Gestaltung der Storefront.
Composable Commerce ist ähnlich, geht aber noch einen Schritt weiter, indem das Front-End und das Back-End aus Microservices bestehen, d. h. aus unabhängigen, modularen Einheiten von Funktionen. Dadurch können verschiedene Teile der Plattform unabhängig voneinander entwickelt, aktualisiert und skaliert werden, was zu einer flexibleren und skalierbaren E-Commerce-Plattform führt.
Kurz gesagt: Beim Headless Commerce werden Front-End und Back-End einer E-Commerce-Plattform voneinander getrennt, während beim Composable Commerce die Plattform in kleinere, unabhängige Microservices aufgeteilt wird.
Was ist der Unterschied zwischen modularem und Composable Commerce?
Der modulare E-Commerce und der Composable Commerce ähneln einander, geht es doch in beiden Fällen darum, eine E-Commerce-Plattform in kleinere, unabhängige Funktionseinheiten zu unterteilen.
Beim modularen Commerce wird die Plattform in größere, zusammenhängende Module unterteilt, die unabhängig voneinander entwickelt und gepflegt werden können. Diese Module können als große Bausteine betrachtet werden, die sich kombinieren lassen, um eine vollständige Plattform zu schaffen.
Beim Composable Commerce hingegen wird die Plattform in noch kleinere Funktionseinheiten, sogenannte Microservices, unterteilt. Diese Microservices sind unabhängig und können individuell entwickelt, getestet und bereitgestellt werden. Diese ermöglichten eine noch größere Flexibilität und Skalierbarkeit, da verschiedene Teile der Plattform leicht angepasst und aktualisiert werden können, ohne andere Teile des Systems zu beeinträchtigen.
Beispiel Aufbau mit Microservices
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Diverse Headless Services ergeben zusammen eine flexible Umgebung.
Packaged Business Capabilities (PBCs) im Detail
Definition PBCs
Unterschied zwischen PBCs und Microservices
MACH: Microservices, API-first, Cloud-native und Headless Development
MACH ist ein Software-Architekturstil, der auf den Konzepten von Microservices, API-first, Cloud-native und Headless Development aufbaut.
Vorteile von Composable Commerce
Es gibt viele Artikel, die sich mit allen Argumenten für den Composable Commerce befassen. Die zehn wichtigsten Vorteile haben wir hier in kompakter Form zusammengestellt:
01: Größere Flexibilität
02: Verbesserte Skalierbarkeit
03: Erhöhte Sicherheit
04: Schnellere Bereitstellung
05: Leichtere Instandhaltung
06: Verbesserte Zuverlässigkeit
07: Größere Agilität
08: Bessere User Experience
09: Verbesserte Interoperabilität
10: Niedrigere Kosten
Nachteile von Composable Commerce
Ehrlicherweise soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass mit der Einführung von Composable Commerce-Plattformen auch bestimmte Herausforderungen einhergehen, die als nachteilig empfunden werden können:
01: Komplexität
02: Integration
03: Testing
04: Dokumentation
05: Fachwissen
06: Kosten
Warum entscheiden sich moderne Marken für Composable Commerce?
Wie beginnt man mit Composable Commerce?
Für den Einstieg in Composable Commerce empfehlen wir folgende Schritte:
- Definieren Sie die Produkttypen, die sich für Composable Commerce eignen. Dabei handelt es sich in der Regel um Produkte mit vielen möglichen Konfigurationen oder Anpassungsoptionen, wie z. B. Computer, Autos oder Möbel.
- Definieren Sie die Komponenten oder Module, aus denen die Kunden bei der Erstellung ihrer individuellen Produkte wählen können.
- Bieten Sie ein System an, mit dem Kunden die gewünschten Komponenten oder Module auswählen und zusammenstellen können. Dies kann über eine Website, eine App, Kioske in den Geschäften oder Verkaufspersonal erfolgen.
- Implementieren Sie ein System zur Verwaltung des Bestands und der Produktion von kundenspezifischen Produkten. Dabei geht es darum, die Verfügbarkeit der verschiedenen Komponenten oder Module im Auge zu behalten und die Produktion und Lieferung des fertigen Produkts zu koordinieren.
- Lernen Sie, wie Sie die Composable-Commerce-Angebote bei den Kunden bekannt machen und sie über die Vorteile der Anpassung ihrer Produkte aufklären können.
Warum ist Composable Commerce ein Wendepunkt?
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Ihr Ansprechpartner für Composable Commerce
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Susann Höpel
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